Wissenswertes

Neue Steuervorteile für Immobilieninvestoren: Chancen und Strategien

Die jüngsten Änderungen im deutschen Steuerrecht bieten Immobilieninvestoren neue Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Anlagen.

 

Mit der Einführung der degressiven Abschreibung für Wohngebäude und erweiterten Förderungen für energetische Sanierungen hat die Bundesregierung Anreize geschaffen, die sowohl den Wohnungsbau als auch nachhaltige Investitionen begünstigen. Diese Neuerungen, die Teil des Wachstumschancengesetzes sind, ermöglichen es Anlegern, ihre Steuerlast zu reduzieren und gleichzeitig den Wert ihrer Immobilien zu steigern.

 
 

Grundsteuerreform 2024

 

Die Grundsteuerreform, die zum 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist, bringt bedeutende Änderungen für Immobilieneigentümer und Investoren mit sich. Die Reform führt eine neue Berechnungsgrundlage ein, die auf aktuelleren und marktgerechteren Bewertungen von Grundstücken und Immobilien basiert.

Ein zentrales Element der Reform ist die Einführung der Grundsteuer C, die auf baureife, aber unbebaute Grundstücke erhoben wird. Diese Maßnahme zielt darauf ab, Spekulationen mit unbebautem Land entgegenzuwirken und Anreize zur Bebauung zu schaffen. Für Investoren bedeutet dies, dass das Halten von unbebautem Land in attraktiven Lagen möglicherweise kostenintensiver wird.

Die Neubewertung von Immobilien im Rahmen der Reform kann zu Veränderungen in der Steuerlast führen. In einigen Fällen könnte dies zu höheren Grundsteuerzahlungen führen, insbesondere in Gebieten mit starken Wertsteigerungen in den letzten Jahrzehnten. Andererseits könnten Eigentümer in Regionen mit stagnierender oder rückläufiger Wertentwicklung von einer Reduzierung profitieren.

Für Immobilieninvestoren ist es wichtig zu beachten, dass die Grundsteuer weiterhin als Betriebskosten auf Mieter umgelegt werden kann. Allerdings sollten potenzielle Änderungen in der Steuerhöhe bei der Kalkulation von Mietrenditen berücksichtigt werden.

Die Reform bietet auch Chancen für nachhaltige Investitionen. In einigen Bundesländern werden energieeffiziente Gebäude oder solche mit sozialer Nutzung steuerlich begünstigt. Dies könnte Anreize für Investoren schaffen, in die energetische Sanierung bestehender Objekte zu investieren oder bei Neubauprojekten verstärkt auf Nachhaltigkeit zu setzen.

Insgesamt erfordert die Grundsteuerreform 2024 von Immobilieninvestoren eine sorgfältige Neubewertung ihrer Portfolios und Investitionsstrategien, wobei insbesondere Faktoren wie die Lage der Immobilien, aktuelle Marktwerte, energetische Standards und zukünftige Entwicklungspotenziale berücksichtigt werden sollten. Die genauen Auswirkungen können je nach Standort und Art der Immobilie variieren, weshalb eine individuelle Analyse unter Berücksichtigung der spezifischen Landesregelungen empfehlenswert ist.

Degressive und Sonderabschreibungen

 

Die Einführung der degressiven Abschreibung (AfA) für Wohngebäude und die Verlängerung der Sonderabschreibung für den Mietwohnungsneubau bieten Immobilieninvestoren erhebliche steuerliche Vorteile.

Für Wohngebäude mit Baubeginn zwischen dem 1. Oktober 2023 und dem 30. September 2029 kann eine degressive AfA von 5% pro Jahr in Anspruch genommen werden. Diese Regelung gilt rückwirkend und ermöglicht eine schnellere steuerliche Geltendmachung der Investitionskosten. Bei einem Investitionsvolumen von 400.000 Euro können Investoren beispielsweise im ersten Jahr 20.000 Euro (5% von 400.000 Euro) abschreiben, im zweiten Jahr 19.000 Euro (5% vom Restwert 380.000 Euro) und so weiter. Innerhalb von sechs Jahren lassen sich so etwa 106.000 Euro steuerlich geltend machen.

Zusätzlich wurde die Sonderabschreibung für den Mietwohnungsneubau verlängert. Sie kann für Baumaßnahmen in Anspruch genommen werden, die nach dem 31. August 2018 und vor dem 1. Januar 2022 oder nach dem 31. Dezember 2022 begonnen wurden. Diese Sonderabschreibung ermöglicht es, in den ersten vier Jahren nach Fertigstellung zusätzlich zur regulären linearen AfA bis zu 5% der Anschaffungs- oder Herstellungskosten pro Jahr abzuschreiben.

Für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die zwischen dem 31. März 2024 und dem 1. Januar 2025 angeschafft oder hergestellt werden, kann ebenfalls eine degressive AfA genutzt werden. Der Prozentsatz darf dabei maximal das Zweifache der linearen AfA betragen und 20% nicht übersteigen.

Diese Abschreibungsmöglichkeiten bieten Investoren die Chance, ihre Steuerlast in den ersten Jahren nach der Investition erheblich zu reduzieren und so den Cashflow zu verbessern. Zum Beispiel kann ein Investor, der ein Mehrfamilienhaus im Wert von 400.000 Euro baut, durch die degressive Abschreibung im ersten Jahr 20.000 Euro steuerlich geltend machen, was die Steuerlast deutlich senkt und den finanziellen Spielraum erhöht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Nutzung der degressiven AfA eine sorgfältige Planung erfordert, da ein späterer Wechsel zur linearen AfA zwar möglich ist, aber steuerliche Konsequenzen haben kann.

Für eine optimale Nutzung dieser Abschreibungsmöglichkeiten empfiehlt sich eine detaillierte Analyse der individuellen Investitionssituation und eine langfristige Steuerplanung, idealerweise in Zusammenarbeit mit einem Steuerberater.

Staatliche Förderungen für Sanierungen

 

Für energetische Sanierungen und den Umstieg auf erneuerbare Energien bietet die Bundesregierung attraktive Förderprogramme. Investoren können bis zu 70% der Kosten für nachhaltige Heizungsanlagen gefördert bekommen, abhängig von Einkommen und Umstiegszeitpunkt. Zusätzlich gibt es Fördermittel für die Installation von Solaranlagen, Wärmepumpen oder die Dämmung von Gebäuden, um die Energieeffizienz weiter zu erhöhen. Diese Maßnahmen helfen nicht nur, den Energieverbrauch zu reduzieren, sondern auch den Immobilienwert zu steigern, was langfristig zusätzliche finanzielle Vorteile bietet. Darüber hinaus wurde die Eigenheimrenten-Förderung ("Wohn-Riester") erweitert und kann nun auch für energetische Sanierungsmaßnahmen genutzt werden, sofern der Eigentümer selbst in der Immobilie wohnt und diese sich in der EU oder im Europäischen Wirtschaftsraum befindet. Durch die erweiterten Fördermöglichkeiten können auch größere Sanierungsprojekte, wie etwa die vollständige Modernisierung von Heizsystemen oder die Installation von energieeffizienten Fenstern, finanziell unterstützt werden, was es Investoren erleichtert, umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz durchzuführen.

Vorteile für Immobilienanleger

 

Die jüngsten steuerrechtlichen Änderungen bieten Immobilienanleger eine Reihe von Vorteilen, die ihre Investitionen rentabler machen können:

  • Erhöhter Sparerpauschbetrag: Der Sparerpauschbetrag wurde für 2024 um 100 Euro auf 1.000 Euro für Einzelpersonen und 2.000 Euro für Ehepaare erhöht. Dies bedeutet, dass Kapitalerträge bis zu diesen Beträgen steuerfrei sind, was die Gesamtrendite von Immobilieninvestitionen verbessern kann.

  • Verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten: Die Einführung der degressiven Abschreibung für Wohngebäude ermöglicht es Anlegern, in den ersten Jahren nach der Investition höhere Beträge steuerlich geltend zu machen. Bei einem Investitionsvolumen von 400.000 Euro können innerhalb von sechs Jahren etwa 106.000 Euro abgeschrieben werden. Dies verbessert den Cashflow und die Rentabilität der Investition erheblich.

  • Förderung nachhaltiger Investitionen: Investitionen in umweltfreundliche Technologien und nachhaltige Projekte profitieren von zusätzlichen Abschreibungen und Steuererleichterungen. Dies schafft Anreize für Anleger, in zukunftsorientierte und energieeffiziente Immobilien zu investieren.

  • Sonderabschreibungen für Mietwohnungsneubau: Die Verlängerung der Sonderabschreibung für den Mietwohnungsneubau ermöglicht es Investoren, in den ersten vier Jahren nach Fertigstellung zusätzlich zur regulären linearen AfA bis zu 5% der Anschaffungs- oder Herstellungskosten pro Jahr abzuschreiben. Dies macht Investitionen in Neubauprojekte besonders attraktiv.

  • Steuervorteile bei Vermietung: Vermieter können eine Vielzahl von Kosten steuerlich geltend machen, darunter Finanzierungskosten, haushaltsnahe Dienstleistungen, Instandsetzungskosten und Fahrtkosten. Dies reduziert die effektive Steuerlast und erhöht die Nettorendite der Immobilieninvestition.

  • Förderung energetischer Sanierungen: Staatliche Förderprogramme bieten Zuschüsse von bis zu 70% für nachhaltige Heizungsanlagen und energetische Sanierungsmaßnahmen. Dies ermöglicht es Anlegern, den Wert ihrer Immobilien zu steigern und gleichzeitig von Steuererleichterungen zu profitieren.

  • Grundsteuerreform: Die neue Grundsteuer C auf baureife, aber unbebaute Grundstücke schafft Anreize zur Bebauung und kann für Investoren, die aktiv entwickeln, vorteilhaft sein.

Diese Vorteile zusammengenommen bieten Immobilienanlegern ein günstiges Umfeld, um ihre Investitionsstrategien zu optimieren und langfristig höhere Renditen zu erzielen. Es ist jedoch wichtig, dass Anleger ihre individuellen Investitionssituationen sorgfältig analysieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch nehmen, um die steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen.

Fazit und Ausblick

 

Die jüngsten steuerrechtlichen Änderungen bieten Immobilieninvestoren zahlreiche Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Anlagen und zur Steigerung der Rentabilität. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  • Einführung der degressiven Abschreibung (AfA) für Wohngebäude mit 5% pro Jahr für Bauprojekte zwischen Oktober 2023 und September 2029

  • Verlängerung der Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau mit zusätzlichen 5% pro Jahr in den ersten vier Jahren

  • Erhöhung des Sparerpauschbetrags auf 1.000 Euro für Einzelpersonen und 2.000 Euro für Ehepaare

  • Attraktive Förderprogramme für energetische Sanierungen und nachhaltige Heizungsanlagen mit Zuschüssen von bis zu 70%

  • Einführung der Grundsteuer C für baureife, unbebaute Grundstücke als Anreiz zur Bebauung

  • Erweiterung der Eigenheimrenten-Förderung ("Wohn-Riester") für energetische Sanierungsmaßnahmen

Diese Änderungen schaffen ein günstiges Umfeld für Immobilieninvestitionen, erfordern jedoch eine sorgfältige individuelle Planung und gegebenenfalls professionelle Beratung, um die steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen und langfristig höhere Renditen zu erzielen.

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